Uschhorod, Griechisch-katholische Kathedrale

Der aus Homonna stammende György Drugeth gründete im Jahr 1613 in Homonna ein Jesuitenkollegium. Sein Sohn János Drugeth verlegte das Homonnaer Kollegium nach Ungvár. Das Ordenshaus erlitt Ende des 17. Jahrhunderts während der Kurutzenkriege schwere Schäden, die Jesuiten verließen mehrmals Ungvár, das Kollegium eröffnete dann 1718 erneut seine Pforten.


Die erste Kirche wird in der Gründungsurkunde von János Druget vom 31. Juli 1640 und  im Tagebuch der Familie Pálóczi erwähnt. Der Bau der zweiten, auch heute existierenden Kirche begann 1732 und wurde 1740 abgeschlossen. Die Kirche verfügt über einen langgestreckten Chor mit einem geraden Abschluss, zu beiden Seiten mit Sakristeien und darüber mit Oratorien. Das Schiff und der Chor hatten ein Tonnengewölbe, an der Längsseite des Schiffs öffneten sich jeweils drei Seitenkapellen.


Das Griechisch-katholische Bistum von Mukacheve, das der bischöflichen Jurisdiktion von Eger unterstand, konnte durch die Fürsprache von Maria Theresia im Jahr 1711 als selbstständige Kirchenprovinz gründet werden. Danach wurde die Entscheidung getroffen, dass der Sitz des Bistums in Uschhorod angesiedelt wird. Bischof András Bacsinsky erhielt  im Jahr 1775 den Gebäudekomplex als Spende, das Ordenshaus der Jesuiten wurde zu einem Bischofspalast und die Kirche zu einem Dom umgebaut,  das Jesuitenseminar wurde in die Burg verlegt.


Der Innenraum der Jesuitenkirche wurde entsprechend des Bedarfs des byzantinischen Ritus gestaltet, sein Titel – das Heilige Kreuz – blieb unverändert. In den Chor wurde ein zu umgehender Altar mit Baldachin und in den Chorbogen eine mit Rokokoschnitzereien geschmückte Ikonostase gebaut, deren untere Reihe aus vier Bildern und drei Toren besteht, darüber folgt die Reihe der Feiertage, der Apostel und Propheten und das Ganze krönt die Kalvarienszene.
Über dem königlichen Tor befinden sich drei Reliquienvitrinen, in der Mitte mit der Kreuzreliquie. Die Bemalung des Chors begann der Künstler Andreas Tritina im Jahr 1777, nach seinem Tod beendete die Arbeit wahrscheinlich Sebastian Hirschlinger im Jahre 1782.


Den Bischofsthron fertigte der Kaschauer Schnitzer Franz Feck an. Seinen Rahmen schmücken die bischöflichen Insignien, am Gesims des Baldachins ist das Wappen des Bischofs András Bacsinszky zu sehen.
Die Kanzel hat eine ungewöhnliche Form, sie verfügt nicht über einen Korb, sondern der Prediger steht auf einem podiumartigen Teil. Die auf der Rückenstütze der Kanzel und des Bischofsthrons befindlichen Gemälde (Apostel Paulus, der Hohepriester Christus) stammen aus dem Jahr 1789.


Die drei Hauptbilder des Altars stammen aus dem Barock, in der mittleren Kapelle der Nordseite befindet sich die Kreuzigung, in der ersten nördlichen Seitenkapelle vom Eingang der Heilige Andreas und auf dem ersten Altar an der Südseite ist Johannes der Täufer abgebildet.
Ein großer Teil der Umgestaltungsarbeiten wurde bis 1780 fertiggestellt, die Kirchenweihe war am 15. Oktober. Nach der barocken Umgestaltung entstand in den Jahren 1876-77 die gegenwärtige, äußere, eklektische Form.
Zu Zeiten der Sowjetherrschaft war die Kirche Verfolgungen ausgesetzt, der Bischof Tódor Romzsa wurde am 1. November 1947 im Krankenhaus vergiftet.


Die griechisch-katholische Gemeinde konnte die Kirche im Jahr 1991 wieder in Besitz nehmen. Im Jahr 2001 wurde die Reliquien des selig gesprochenen Bischofs Tódor Romzsa im Heiligkreuzaltar untergebracht. Die Ikonen und die Mosaiken der über dem Haupteingang befindlichen Deësis-Reihe sind die Arbeiten des griechisch-katholischen  Pfarrers und Künstlers László Puskás.