Mukacheve, St.- Martins-Kapelle

Mukacheve war zu Beginn die Burg der königlichen Waldgespanschaft von Bereg. Der Ort wurde erst an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert eine ähnlich große Stadt wie Beregszász.
Die Kirche von Munkács wurde in dem aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden päpstlichen Zehntregister zum ersten Mal erwähnt.
Von der mittelalterlichen, mit einer Mauer umgebenen Pfarrkirche steht heute nur noch der Chor. Anfang des 20. Jahrhundert beantragte die Stadt unter Verweis auf den schlechten Zustand des Gebäudes die Genehmigung zum Abriss der Kirche. Der Abriss erfolgte 1904. Ursprünglich war der Abriss der gesamten Kirche geplant, doch im Hinblick auf den historischen Wert als Baudenkmal wurde diese Entscheidung geändert. Der Chor der Kirche blieb erhalten, dessen Restaurierung übernahm die Landeskommission für Denkmalschutz.
Die nach Osten ausgerichtete Kirche war einschiffig, an das rechteeckige Längsschiff schloss sich von Westen ein aus dem Mittelalter stammender viereckiger Turm an, an der Seite befand sich eine Nebenkapelle.
Der Chor ist spitzbogenförmig und ist von zweigeteilten Fenstern mit Faschenausbildung durchbrochen. Der Abschluss der Faschen des einen Fensters zeigt das Wappen der Familie Büdi.
Die den einstigen Chor westlich abschließende Wand und der am nördlichen Ende befindliche Treppenturm im neogotischen Stil wurden 1907-1908 errichtet.

Im Inneren des Chores blieb am westlichen Ende der Nordwand die mit Faschen abgeschlossene Tür der Sakristei erhalten, sichtbar ist auch die Monstranz-Nische aus Stein mit gemeißelter Oberfläche. Im östlichen Abschnitt der Südwand sieht man eine dreigeteilte Sitznische.

Die Decke des Chorraums bildet ein auf Konsolen ruhendes Netzgewölbe. In den vier östlichen Ecken sind die Konsolen pyramidenförmig, ihre Seiten gliedert ein Blindmaßwerk.
Die Knotenpunkte der Rippen des Netzgewölbes schmücken Wappen, auf dem Schlussstein ist ein langhaariges bärtiges Gesicht abgebildet, wahrscheinlich der Kopf von Jesus Christus. 
Der Bau eines Netzgewölbes des Chors war vor der Mitte des 15. Jahrhunderts nicht vorstellbar, wahrscheinlich wurden im Chor im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts oder in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Umbauarbeiten durchgeführt.

Aufgrund des Büdi-Wappens wird angenommen, dass der Chor im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts seine heutige Form erhielt.