Laskod, Reformierte Kirche

Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1283. Die Kirche kommt in den urkundlichen Quellen zum ersten Mal im Jahr 1483 vor, als sie mit dem einem Wert von 10 Mark angegeben wird. Das entspricht dem damaligen Schätzregister zufolge einer Kirche ohne Turm, doch mit Bestattungsrecht. Dieses Gebäude gelangte wahrscheinlich ohne größere Umgestaltungen in den Besitz der reformierten Gemeinde. Die Dorfbewohner baten im Jahr 1785, eine Kirche aus festem Material bauen zu dürfen, d.h., dass das alte Gebäude wahrscheinlich schon in schlechtem Zustand war. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden mehrere Umbauten vorgenommen, der auch heute stehende Turm kann auf das Jahr 1863 datiert werden.

Die Erforschung und Restaurierung der Kirche wurde 1999 abgeschlossen. Die Restaurierungskonzeption prägt eine diskrete, doch sichtbare Unterscheidung der Gebäudeteile aus unterschiedlichen Zeiten. Die aus Ziegeln errichtete einschiffige Kirche hat einen einfachen rechteckigen Grundriss, an dessen Südseite sich eine Vorhalle und an dessen Westseite sich ein dreigeschossiger Turm anschließen. An der westlichen Hälfte der Südwand befinden sich drei halbkreisförmige Fenster mit abgetreppten Faschen. Bei der Restaurierung wurde die Wand des Kirchenschiffs mit einer Glaswand angehoben, die durch Holzlamellen gegliedert wird. Dieser Rekonstruktionsplan beabsichtigt mit modernen Mitteln die mittelalterlichen Besonderheiten zu präsentieren. Vor der Restaurierung waren nämlich diese mittelalterlichen Details an der Kirche nicht zu sehen.

Die bei der Erforschung der Kirche durchgeführte archäologische Freilegung brachte den ursprünglichen halbkreisförmigen Chorschluss zum Vorschein. Es stellte sich heraus, dass der im Vergleich zum Kirchenschiff schmalere Chor mit einem stark einspringenden Chorbogen von dem Schiff getrennt war. Laut der Ergebnisse der Forschungen ist das demnach die erste Kirche mit einem verhältnismäßig kurzen, kleinen, fast quadratischen Schiff und einem schmaleren halbkreisförmigen Chor. Diesem Grundriss ist die erste Kirche von Csengersima am ähnlichsten, die um die Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut wurde.

Bei der Erforschung kamen im Kircheninneren Fresken zum Vorschein. Der Zyklus des Heiligen Ladislaus an der Südwand ist von besonderer Bedeutung, der wahrscheinlich Anfang des 14. Jahrhunderts von Meistern gemalt wurde, die auch in Lónya, Csaroda, Gerény und wahrscheinlich in Palágykomoróc gearbeitet hatten. Der Hl. Ladislaus nimmt als einer der bekanntesten und berühmtesten ungarischen Herrscher und auch durch seine besondere Bedeutung in der ungarischen Kirchengeschichte (er spielte eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Christentums) einen besonderen Platz in der ungarischen Geschichtsforschung ein.

Die Rolle und der Platz des Heiligen Ladislaus ist auch in der ungarischen Religion sehr wichtig, denn nach König Stephan und seinem Sohn Prinz Emmerich war er der dritte und zugleich letzte ungarische Herrscher, den die Kirche kanonisierte. Der Hl. Ladislaus kann demnach als einer der wichtigsten weltlichen Heiligen angesehen werden. Eine der schönsten Legenden des Hl. Ladislaus bewahrt die reformierte Kirche von Laskod auf. Die Legende des Hl. Ladislaus wurde in dem unteren Streifen der Südwand dargestellt. Die Narration verläuft von rechts nach links und besteht aus drei Szenen. Die erste zeigt die Verfolgung, von der nur die Gestalt des Kumanen erhalten blieb, die nächste Abbildung ist die Ringer-Szene und die Schlussszene ist die Enthauptung. An der Nordwand wurden zu Ende des 14. Jahrhunderts der Hl. Georg, das Jüngste Gericht sowie an der Südwand der Hl. Paulus dargestellt. Die Bauzeit des ersten Teils der Kirche war wahrscheinlich Ende des 13. Jahrhunderts oder eher Anfang des 14. Jahrhunderts.