Tornyospálca, Reformierte Kirche

Der Name des Dorfes tauchte zum ersten Mal im Jahr 1212 auf. Später erwarb das Geschlecht der Tomaj Güter in dieser Gegend. Danach hatte die Familie Losonci hier Besitztümer. Die archäologische und denkmalsschützerische Erforschung der Kirche fand in den Jahren 2006 bis 2007 statt. Dabei stellte sich heraus, dass an dem Gebäude aus der ersten Periode erhebliche Umgestaltungen vorgenommen wurden. Das Schiff der früheren Kirche war kürzer als das heutige, die westliche Kirchenwand und die Ostwand des Chors sowie die Sakristei wurden abgerissen. Die früheste Kirche bestand vollständig aus Ziegeln, Steine wurden mit Ausnahme der Monstranznische nicht verwendet. Die Forschung unterscheidet schließlich vier Hauptbauperioden, die früheste Kirche ist einschiffig und hatte einen Ohr mit geradem Chorschluss. An die Nordseite des Chors schloss sich eine Sakristei mit Tonnengewölbe an. Die Kirche konnte an der Südseite des Schiffs durch einen halbkreisförmig abgeschlossenen Eingang mit Zargen aus Ziegeln betreten werden. Das Schiff hatte wahrscheinlich eine gerade Decke.


Die Kirche wird nicht urkundlich erwähnt, der Name des Dorfes ist in dem päpstlichen Kirchenzehnten-Register nicht aufgeführt, seine Pfarrei wird 1454 zum ersten Mal erwähnt.
Der die Kirche wurde wahrscheinlich um die Mitte des 145. Jahrhunderts errichtet, die Bauherren waren wahrscheinlich Mitglieder der Familie Losonci.


Die erste Kirche wurde um die Wende vom 15. und 16. Jahrhundert fast vollständig abgerissen. Die Westwand des Chors wurde abgerissen, doch die Nordwand und die Südwand wurden nach einem erheblichen Abriss erneut aufgebaut und daran schloss sich der vieleckig abschließende, von Tonnengewölbesegmenten bedeckte und von außen mit Strebepfeilern verstärkte Teil an. Die Abmessungen des Kirchenschiffs änderten sich nicht, doch am westlichen Ende wurde eine Empore eingebaut. Der obere – unter der Wandkrone - liegende Streifen der Außenfassade des Kirchenschiffs wurde aus Profilziegeln errichtet, mit Blindmaßwerk und spitzen und quadratischen Elementen, an der Nordseite des Kirchenschiffs wurden zwei Reihen aus Blindmaßwerk angeordnet. Die Fenster des Kirchenschiffs und des Chors waren wahrscheinlich Maßwerkfenster. Das frühere einfache Portal an der Südseite wurde zugemauert und wahrscheinlich wurde an der Westseite ein Portal mit mehr Schmuckelementen geöffnet. Im Laufe der Forschung fanden sich keine auf Fresken verweisende Spuren.


Die Außenfassade und die Seitenwände der Innenräume bedeckt weißgekalkter Putz. Im nordöstlichen Wandabschnitt des Chors wurde eine mit Blindmaßwerk-
Tympanon gekrönte Monstranznische angeordnet, die sehr der Monstranznische ähnelt, die sich in der Kirche von Tiszaszentmárton befindet. Der Turm der Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet. Die letzte Instandsetzung der Kirchenfassade wurde 2012 mit der Vorstellung der besonders schönen Maßwerkverzierungen abgeschlossen.