Baktalórántháza, Römisch-katholische Kirche

Das Dorf war im Mittelalter im Besitz der Familie Baktai. Seine erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1317. Die Kirche bzw. das Dorf ist in dem päpstlichen Kirchenzehnten-Verzeichnis (1332-1334) nicht aufgeführt, demnach wurde die Kirche nicht vor diesem Zeitpunkt errichtet. Die wahrscheinliche Bauzeit kann um das Jahr 1340 angenommen werden, die Bauherren sind unter den Familienmitgliedern der Familie Baktai zu suchen.

Die in der ersten Bauperiode errichtete Kirche bestand aus einem Schiff mit flacher Decke und dem  dazu in östlicher Richtung angebauten, mit halbkreisförmigem  Chorbogen angeschlossenen viereckigen Chor mit Tonnengewölbe. Das Schiff und die Ecken des Chors wurden mit diagonalen Strebepfeilern verstärkt. Die östliche Wand des Chors durchbrechen zwei Schlitzfenster. In der Achse der Westwand des Kirchenschiffs befindet sich eine aus der Renaissance stammende, gegliederte Tür mit Steinrahmen. In der Westwand des Chors wurde eine spitzbogige Monstranznische  eingebaut. Das Mauerwerk der Kirche bilden Ziegel von verschiedener Farbe, deren Mehrheit rot ist, doch auch schwarze und grün glasierte Ziegel sind darunter. Bei den Forschungen im Jahr 2009 kam auch mittelalterlicher Putz in grauer Farbe zum Vorschein.

Die Kirche gelangte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in die Hand der Protestanten, die Katholiken erhielten sie im Jahr 1731 zurück. Zu dieser Zeit wurden die Kirche in westlicher Richtung erweitert und der Turm errichtet. Das aus der abgerissenen mittelalterlichen Westwand herausgenommene Renaissanceportal wurde in die Ostwand des Turms versetzt. Im Jahr 1856  wurde die Kirche erneuert, die Strebepfeiler wurden abgerissen und neue Fensteröffnungen vorgesehen.

In der römisch-katholischen Kirche von Baktalórántháza begannen im Jahr 1962 die Rekonstruktionsarbeiten, zu dieser Zeit wurde das Kreuzigungsfresko in der östlichen Chorwand gefunden. Dies wurde später mit dem Altarbild verdeckt und war bis in die letzte Zeit nicht sichtbar und die versteckten Schätze des Chors waren unbekannt. Auf die vollständige Freilegung der Fresken musste bis Sommer 2010 gewartet werden, bei der Freilegung kamen auf der ganzen Fläche des Chors unter dem Putz wunderschöne Wandmalereien zum Vorschein. Neben dem Chor wurden auch an den Wänden des Kirchenschiffs eine Reihe von Fresken freigelegt, eine schöner als die andere. Die Restaurierung lief im Jahr 2012, bei der weitere prächtige Freskenkompositionen sichtbar wurden. Die Konzeption der Restaurierung war, alle originalen Details sichtbar zu machen. Die Ergänzungen sollten den Eindruck der gotischen Wandmalereien möglichst nicht stören. Im Ergebnis dessen liefen im Jahr 2012 in Bakta die vielleicht wichtigsten und am besten gelungenen Restaurierungsarbeiten in Ungarn.

In dem mittleren Bildfeld der östlichen Chorwand wurde der ans Kreuz geschlagene Christus abgebildet, unter dem Kreuz sieht man Maria mit dem Evangelisten, dem Hl. Johannes. In dem unteren Bildregister der östlichen Chorwand ist eine Szene aus der Legende der Hl. Elisabeth abgebildet. Auf dem Chorgewölbe ist der in die Mandorla gehüllte Christus zu sehen, auf einem anderen Bild die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind. An der Nordwand der Kirche kann man die Krönung des Heiligen Ladislaus bewundern und an der Südwand wurde die Hl. Ilona mit dem Kreuz dargestellt. An der Nordseite des Chorbogens blieb eine Szene aus der Legende der Hl. Dorothea erhalten. Die Wandbilder wurden wahrscheinlich Anfang des 15. Jahrhunderts gemalt.