Tiszaszentmárton, Reformierte Kirche

Das Pannonhalma von Nyír, so nannte András Jósa die Kirche, die auf einem der höchsten Hügel der Gegend steht und zu Ehren des Heiligen Martin geweiht war.
Im Jahr 1067 wird eine Sankt Martinskapelle erwähnt, deren Ort die Forscher auf dem Sankt-Martins-Kirchenhügel annehmen, doch es gelang nicht, archäologische Beweise dafür zu finden.


Der gotische Charakter der heute vorhandenen und nach Osten ausgerichteten Kirche entsteht durch den polygonalen Chor und die Maßwerkfenster an der Südfassade. Die heutige Kirche wurde im Mittelalter in zwei Bauperioden errichtet und ist darüber hinaus das Ergebnis eines späteren Umbaus nach der Reformation.


In der ersten Periode wurde das aus einem rechteckigen Grundriss mit gerader Decke bestehende Schiff und der aus einem vieleckigen Abschluss gebildete Chor errichtet, diese Bauarbeiten können auf den Anfang des 14. Jahrhunderts datiert werden.
In der nordöstlichen Ecke des Chors wurde eine Monstranznische in die Wand eingelassen. Der einstige Eingang des Kirchenschiffs war an der Südseite, wo 2012 die Überreste des Portals zum Vorschein kamen.
Ende des 15. Jahrhunderts Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche erheblich umgestaltet. Der Chor wurde erhöht und ein neues Gewölbe gebaut, das dem auch heute vorhandenen Gewölbe der reformierten Kirche von Tornyospálca ähnlich ist. Auch die Innenhöhe des Schiffs wurde erhöht und an der Südseite wurden neue Fenster eingebaut. Der Legende zufolge wurde hier der heldenhafte Beschützer der Burg von Temesvár, István Losonczy, begraben. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts war die Kirche reformiert, danach wurde sie von 1603 bis 1747 wieder katholisch, seitdem ist sie erneut eine reformierte Kirche. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie umgestaltet, an die südliche Fassade wurde eine Vorhalle angebaut und ein Turm wurde errichtet. 1809 stand der erwähnte hölzerne Turm schon nicht mehr.


2012 wurden archäologische Forschungen im Kirchenschiff vorgenommen, doch es gelang nicht, Spuren der Kirche aus dem 11. Jahrhundert zu finden. Allerdings tauchte ein romanisches Taufbecken auf.
Die Kirche erwartet heute die Besucher instandgesetzt und restauriert, in ihrem Inneren werden auch zwei herausgenommene gotische Fenster gezeigt.