Chornotysiv, Römisch-katholische Kirche

Das Dorf Chornotysiv liegt auf der Ebene von Ugocsa, Ende des 13. Jahrhundert wurde es von königlichen Waldwächtern bewohnt. Es gehörte zur Herrschaft der nahen Burg von Nyaláb, später ging es auf die Familie Perényi über. Die Gemeinde übernahm im 16. Jahrhundert den reformierten Glauben, 1754 wurde sie wieder katholisch. Später begann die Kirche zu verfallen, der Dachstuhl des Kirchenschiffes war zerstört und es konnte nur noch der Chor genutzt werden. Im 19. Jahrhundert ließ der Bischof von Szatmár die Kirche instandsetzen und so blieb sie unserer Zeit zum großen Teil in ihrer mittelalterlichen Form erhalten.
Früher wurde angenommen, dass der halbrunde Chor aus dem 13. Jahrhundert stammt, wahrscheinlich wurde er jedoch im 14. Jahrhundert errichtet. Auf den Umbau des Chors verweist das spätgotische Fenster.
Der Bau des Kirchenschiffes kann auf das 14. Jahrhundert angesetzt werden. Der Turm ist wahrscheinlich genauso alt wie das Schiff,  auf Archivbildern ist sichtbar, dass beide aus Bruchsteinen errichtet wurden, die Ecken bildeten behauene Quader. Das dominante Element der Außenfassade der Kirche ist das tiefe, mit Gewände versehene Westportal.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Kircheninneren sind die Fresken an der Nordwand des Schiffs, die Ferenc Springer freigelegte und restaurierte.
Auf dem rechten Bild des oberen Registers sind vier Personen dargestellt, ihre Kopfe fehlten schon im 19. Jahrhundert. Vermutlich sind es der Hl. Paul, Johannes der Täufer und Christus im Wasser des Jordanflusses. Daneben zeigt ein leider stark beschädigtes Bild neben dem Torbogen das Eintauchen des Hl. Petrus beim Überqueren des Sees Genezareth.
Die untere Bildreihe besteht aus fünf Darstellungen. Auf der linken Seite sind die Heilige Ilona  und die Heilige Familie abgebildet, davon blieben nur der Kopf der Kaiserin und ein Teil des Kreuzes bzw. der Kopf und der Oberkörper von Maria Kleophas erhalten. Das nächste Bild ist eine zweigestaltige Komposition: Erkennbar sind die Hl. Agnes und der Hl. König Ludwig. Die nächste Abbildung der unteren Bildreihe ist leider vernichtet. Das letzte Bild neben dem Chorbogen ist wiederum erhalten. Auf der rechten Seite sitzt die Jungfrau Maria auf ihrem Thron, in ihrem Schoß das Jesuskind. Davor kniet der Hl. König Ladislaus, über seinem Kopf hält ein fliegender Engel die Krone.
Das Motiv der Engelskrönung ist sehr selten, es ist noch eine Abbildung an der Wand des Kirchenschiffs von Baktalórántháza bekannt.