Tarpa, Reformierte Kirche

Der Name des Dorfes wird 1299 zum ersten Mal erwähnt, im Jahr 1332 stand schon die zu Ehren des Heiligen Andreas geweihte Kirche. Die Ortschaft hatte im Mittelalter schon den Rang einer Kleinstadt. Im Tarpasziget genannten Ortsteil wird ein Paulaner-Kloster erwähnt.


Die Kirche von Tarpa ist die größte Kirche des Bereg, sie ist hinsichtlich ihrer Abmessungen auch im Vergleich mit den anderen mittelalterlichen Kirchen hervorzuheben. Von der großen mittelalterlichen Kirche stehen nur die aus vulkanischen Steinquadern errichteten Wände des Kirchenschiffs. Es ist nicht bekannt, ob die heutige Kirche identisch mit der Anfang des 14. Jahrhunderts errichteten Kirche ist oder nach deren Abriss um die um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert gebaut wurde. Von der westlichen Fassade und der Vorhalle blieben das von der Vorhalle sich öffnende Stabgewändeportal mit Gesimsträger  erhalten. Die gotischen Fenster wurden beim Umbau im 18. Jahrhundert vergrößert. Über dem Südturm befindet sich eine Steintafel mit dem Wappen der Bátori, die das Wahrzeichen des Drachenordens umrahmt.


Das 7 cm dicke Türblatt stammt aus dem Mittelalter, seine Beschläge und sein Schloss sind original erhalten. Eine unversehrte, aus dem Mittelalter erhaltene Tischlerarbeit ist auf dem Territorium von Ungarn sehr selten.
Die Gemeinde ging Mitte des 16. Jahrhunderts zum reformierten Glauben über. 1795 wurde in der Breite des mittelalterlichen Kirchenschiffs eine riesige Kirche errichtet, an die im Osten ein 45,5 Meter hoher Kirchturm gebaut wurde. Der Turm wurde 1881 vom Blitz getroffen, so dass seine Glocken in Stücke zersprangen. Die Besonderheit der Kirche sind die mittelalterlichen Fresken, die zu Beginn des 14. Jahrhunderts angefertigt worden. Die erste und zugleich größte stellt den Kampf des Heiligen Georg mit dem Drachen dar, der in der ungarischen Kunstgeschichte eine besonderen Platz einnimmt. Der sich im Land großer Verehrung erfreuende, als Verkörperung der ritterlichen Tugenden geltende Georg hatte vermutlich in Tarpa eine noch größere Bedeutung, da der Held der die Kirche errichtenden Familie Bátori der Legende nach den Drachen des Ecseder Sumpfs tötete und ihr Wappen als Drachenbezwinger bald darauf als Wahrzeichen des von König Sigmund gegründeten Drachenordens erschien. In der Ecke des linken oberen Bildfeldes ist die Stadt und das auf der Bastei stehende königliche Paar zu sehen. In der rechten oberen Ecke betet die abgebildete, geraubte Königstochter.


Die Mitte des mittleren Bildfeldes füllt ein auf einem sich aufbäumenden Pferd dargestellter Heiliger. Unter den Hufen des Pferdes windet sich ein Drachen, aus den Felsspalten kommen kleine Drachen hervor. Auf dem mittleren Bild ist die Kreuzigungsszene abgebildet, unter dem Kreuz mit Maria und dem Hl. Johannes. Auf dem dritten Bild wurde der Hl. Michael mit dem Schwert in der Rechten und der Waage in der Linken dargestellt. In der linken Waagschale befindet sich ein stilisierter Turm, die andere können drei Teufel auch nicht mit Hilfe eines Malsteins herunterziehen. Die gefäfelte Holzdecke der Kirche wurde 1782 angefertigt und 1903 bemalt.Unter den Einrichtungsgegenständen sind die im volkstümlichen Barock errichtete Kanzel mit durchbrochener Krone, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, bzw. das einfach gestaltete barocke Gemälde auf der sogenannten „Pastorenbank” hervorzuheben.