Csaroda, Reformierte Kirche

Die spätromanische Kirche von Csaroda ist eine der schönsten auf der Straße unserer mittelalterlichen Kirchen. Die im Schwemmland des Baches Csaroda-patak errichtete Kirche mit ihrem mit einer Nadelspitzen-Haube endenden, sich in den Himmel erhebenden, schlanken Turm ist ein Wahrzeichen von Bereg und zugleich eines der bekanntesten Baudenkmäler des Landes aus dem Mittelalter. Ihre klassische Gliederung, die Einheit von Turm, Schiff und Chor, deren raffinierte Proportionen sind ein würdiger Repräsentant unser mittelalterlichen Architektur. Die Kirche ist seit den frühen 1950er Jahren in der ungarischen Literatur über Baudenkmäler aufgenommen, seit dieser Zeit wird sie als klassisches Beispiel der Dorfkirchen aus der Arpadenzeit angesehen. Früher nahm man an, dass der Turm und das Schiff in der Arpadenzeit errichtet wurden und der Chor auf das 15. Jahrhundert zu datieren ist. Die im Jahr 1971 aufgenommenen archäologischen und Wandforschungen bestätigten jedoch, dass der Chor und sein Gewölbe genauso alt wie das Kirchenschiff sind. Die Bauzeit der Kirche kann das Ende des 13. Jahrhunderts bzw. der Anfang des 14. Jahrhunderts sein.

Bei der Beantwortung der Fragen helfen die historischen Daten wenig. Das Dorf wurde nach dem dort fließenden Bach Csaroda benannt, es wird 1311 zum ersten Mal erwähnt, als es zahlreiche Adlige stürmten und zerstörten. Das Dorf hatte Ende des 13. Jahrhunderts ganz sicher eine Kirche, im Jahr 1299 wird ihr Pfarrer erwähnt. Im Weiteren sind ihre Herren die Mitglieder der Familie Csarnavodai, im Jahr 1595 gehörte sie schon der reformierten Kirche. Die Kirche überstand die folgenden Jahrhunderte ohne wesentliche Umgestaltung. Im Jahr 1642 wurden die mittelalterlichen Fresken übermalt, danach erhielt sie eine äußere und innere Ausmalung mit Blumenschmuck, im 18. Jahrhundert wurden die Einrichtung und die Holzdecke erneuert.

Die heutige Kirche besteht aus zwei Teilen, aus dem rechteckigen Schiff und aus dem quadratischen Chor. Die Südwand des Chors schließt ein Sägezahn-Sims ab. Der Turm ist von Zwillingsfenstern durchbrochen, die unteren haben eine doppelte und die oberen eine dreigeteilte Öffnung. An der Südwand des Schiffs öffnet sich ein dreiviertelkreisförmiges Fenster, im Westteil der Wand befindet sich ein Portal mit Gewände und dreieckigem Giebel. Das Kircheninnere gliedert ein spitzbogiger Chorbogen. Der Chor ist von einem Kreuzrippengewölbe bedeckt. Aus den frühen Perioden der mittelalterlichen Fresken blieben an der Nordwand des Schiffes und am Chorbogen noch Abbildungen erhalten, diese werden auf den Anfang des 14. Jahrhunderts datiert. Die Fresken des Chors stammen vom Ende des Jahrhunderts.

Der Kircheninnenraum ist ein bezauberndes, harmonisches Ensemble von Farben und Formen verschiedener Zeiten. An der Nordwand und der Ostwand des Kirchenschiffs sind Fresken sichtbar, die genauso alt wie die Kirche sind: unter anderem die Apostel Petrus, Paulus und Johannes, die heilige Anna und Maria, im Schoß das Jesuskind sowie die Heiligen der Heilkunst Cosmas und Damian. Der Chor wurde Ende der 1300er Jahre mit Fresken geschmückt. An den Seitenwänden des Chors standen die Apostel, darunter sind derzeit nur Andreas, Johannes, Peter, Thomas, Bertalan und Simon zu erkennen. In der Umrahmung des Ostfensters sind Fresken aus der Zeit Sigmunds abgebildet, darunter sind die Heilige Dorothea und die Heilige Katharina von Alexandrien, darüber Christus als Schmerzensmann und auf dem Schlussstein des Gewölbes ist Agnus dei, d.h. das Lamm Gottes dargestellt. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche eine reformierte Kirche und die mittelalterlichen Wandbilder wurden gekalkt. An ihre Stelle gelangten volkstümliche Blumenmotive, die auch auf der Außenfassade erhalten blieben. Die gemalte Holzdecke wurde 1777 eingebaut, aus dieser Zeit stammt auch der gemalte Holzkanzel im volkstümlichen Barock, die Empore und die Bänke. Erwähnenswert ist das aus dem Jahr 1758 stammende Rhédey-Epitaph.