Palad' Komarivtsi, Reformierte Kirche

Die in der Nähe von Uschhorod befindliche Gemeinde entstand 1943 durch Vereinigung der Orte Palágy und Komoróc. Das Dorf Palágy gelangte Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz des Geschlechts der Aba. Der zum Geschlecht der Aba gehörende Meister Johannes wurde schon als Einwohner von Palágy erwähnt. Die Gemeinde war jahrhundertelang im Besitz dieser Familie. Die Pfarrei wird im päpstlichen Zehntregister von 1334 erwähnt. 1462 ist die Kirche Sankt Michaelis aufgeführt, die dem Hof von Mihály Palágyi gegenüberstand. Im 16. Jahrhundert ging die Kirche in den Besitz der reformierten Gemeinde über. Nach mehrmaligen Ausbesserungsarbeiten wurde im Jahr 1895 eine größere Umgestaltung nach den Plänen von Ottó Sztehlo durchgeführt. Im Jahr 2006 begannen weitere Restaurierungsarbeiten mit Unterstützung der László-Teleki-Stiftung: Der Turm und die gesamte Außenfassade und die Schindeldeckung des Daches wurden erneuert, die Glocken werden seitdem elektrisch betrieben und es wurde mit der Freilegung der Fresken begonnen.


Die Kirche steht inmitten des Dorfes auf einem Hügel. Das einschiffige Ziegelgebäude und sein Chor sind von gleicher Breite. Der Chor schließt mit drei Seiten eines Oktaeders ab, seine vier Ecken werden von Strebepfeilern abgestützt. An der südlichen Wand des Schiffs ist die Steineinfassung eines zugemauerten Portals sichtbar. Die westliche Fassade ziert ein Turm, der mit Laubengängen versehen ist und den eine Turmhaube mit vier Nebentürmen abdeckt. Den Turm gliedern Zwillingsfenster und ein Wolfszahngesims. Die Last des Turms nehmen im Kircheninnenraum zwei Säulen auf, die auch die westliche Empore tragen. Der Innenraum der Kirche ist 16 Meter lang und 6 Meter breit.


Die größten Umbauarbeiten an der Kirche wurden anlässlich der Restaurierung im Jahr 1895 durchgeführt. Die Pfarrgemeinde wollte das Gebäude erweitern, doch das Ministerium genehmigte dies nicht. Das Verfahren zog sich jahrelang hin, schließlich kam am 3. August 1894 der Architekt Ottó Sztehlo im Auftrag der Landeskommission für Denkmalschutz in das Dorf und schlug die stilgerechte Rekonstruktion des Turms vor, die auch realisiert wurde.
Es wurde eine neue Turmhaube angefertigt, der Wolfszahn-Schmuck und und das Sägezahn-Gesims stammen aus dieser Zeit. Die Zwillingsfenster wurden umgestaltet: Ursprünglich waren nur die nach Osten gerichteten Fenster Zwillingsfenster, die anderen waren Drillingsfenster, diese wurden überall zu Zwillingsfenstern umgebaut.


In der Vergangenheit wurde an der mittelalterlichen Kirche wenig verändert, die Segmentbogenfenster sind schon der Reformationszeit zuzuordnen, im Jahr 1729 fand eine Erneuerung statt. Das Gewölbe der Kirche stürzte 1650 ein. Die frühen Teile der Kirche sind der Turm mit der westlichen Empore. Eine ähnliche Lösung von Turm und Empore findet man in der Kirche von Csaroda. Der polygone Chor ist das Ergebnis einer späteren Erweiterung im 15. Jahrhundert.
Einen besonderen Schatz der Kirche bedeuten die seit 2006 kontinuierlich freigelegten Fresken. Die an der Südwand des Kirchenschiffs freigelegte Szene stellt Christus im Vorhof der Hölle dar. In einer Hand hält er die christliche Fahne, die andere Hand streckt er in Richtung eines bärtigen Mannes und einer gekrönten Frau aus.


Auf der Brüstung der Empore wurde die Legende des Heiligen Ladishaus dargestellt, die von rechts nach links gemalt wurde. Den oberen Teil der Szenen deckt eine vor der mittelalterlichen Empore aus Holz errichtete weitere Empore ab. Abgebildet sind die Panzerung des Heiligen Ladislaus, die Gestalt eines Kumanen und ein ihn mit einem Beil verletzendes Mädchen. Die Bemalung kann auf den Beginn des 16. Jahrhunderts datiert werden, die auch heute den herausragenden Schmuck der nicht lange zuvor errichteten einstigen Kirche der Familie Palágyi bedeutet.